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Gardasee und Iseosee – Eine Reise durch Kultur und Kunst

Ein Reise-Schmankerl für die Leser von Reiseratgeber24.de:
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Italien – Gardasee und Ideosee – Eigentlich wollten wir ja nur für ein paar Tage an den Gardasee, bevor es nach Österreich ging. Bei unseren Recherchen fiel uns aber dann zufällig auf, dass genau in jenen Tagen Christos Werk „The Floating Piers“ eröffnet werden soll. Na wenn das mal nicht eine Reise wert ist. Also ab nach Iseo. Ca 100 km westlich vom Lago di Garda entfernt liegt der Iseosee, der in den letzen Tagen für großes Aufsehen gesorgt hat. Vom 18.06.2016 – 03-07.2016 konnte die Floating Piers besucht und begangen werden. In diesen Tagen wird die schwimmende Brücke leider wieder abgebaut und recycelt. Also verbrachten wir unsere Tage am Gardasee und Iseosee…

Gardasee und Iseosee

Für die Floating Piers wurden aus rund 220 000 Schwimmwürfeln, Stege über den Iseosee verlegt und mit einem orangefarbenen Stoff versehen. Taucher verankerten die Stege mit tonnenschweren Ankern am Grund des Sees. Die schwimmende Brücke hatte eine Länge von 3 km und eine Breite von 16 m. Verlegt wurde der Steg von der Stadt Sulzano auf dem Festland bis auf die Insel Monte Isola und von dort aus weiter auf die kleinere Insel San Paolo.

Gardasee und Iseosee
Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de

Ein eigens hierfür eingeführter Shuttleservice brachte die Besucher vom Gardasee und Iseosee zum Kunstwerk. Wenn man auch den Spaziergang auf dem Wasser kostenlos genießen konnte, bei den Parkgebühren und dem Shuttleservice musste man schon etwas tiefer in die Tasche greifen. Auch bei 35 Grad Hitze hat sich der Ausflug auf jeden Fall gelohnt. Für die Sicherheit wurde ebenfalls bestens gesorgt. Sicherheitspersonal auf den Stegen, auf dem Wasser und an Land sorgten für einen beeindruckenden Spaziergang auf dem Wasser und einen reibungslosen Ablauf. Dieses wunderbare Kunstwerk hatte nicht umsonst rund 1,5 Millionen Besucher in dieser kurzen Zeit.

Die Lübecker Firma „Geo-Die Luftwerker“ vernähte und verlegte die 18 000 Meter Stoff nach den Vorstellungen des Künstlers. 2013 arbeitete die Firma bereits schon einmal mit dem Künstler zusammen. Damals wurde die weltweit größte Indoor Instalation „Big Air Package“ im Gasometer in Oberhausen verwirklicht.

Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de
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Doch auch der Gardasse ist durchaus eine Reise wert. Von unserem Appartement aus haben wir einen wundervollen Ausblick auf den Gardasee. Dunstschwaden hängen über dem See. Das Hotel Rosmarie, in Brenzone, liegt nur einen Steinwurf vom Gardasee entfernt. Ein abendlicher Spaziergang am Ufer des Lago di Garda lässt uns die Romantik des Sees spüren. In der Abenddämmerung sitzen einige Fischer am Gardasse und lassen den Abend ausklingen. Die Gemeinde Brenzone sul Garda besteht aus 16 kleinen Dörfern, die sich, am Fuße des Monte Baldos erstrecken. Sie alle haben sich ihren Charme und ihre Ursprünglichkeit bewahrt. Auch Brenzone liegt direkt am See und hat einen malerischen Hafen. Gerade die Häfen sind am Gardasee und Iseosee generell die “Hingucker”.

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Foto: Alexandra Rüsche / reiseratgeber24.de
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Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber 24.de
Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber 24.de
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Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de
Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de

Eines von vielen lohnenswerten Ausflugszielen an Gardasee und Iseosee ist sicherlich das Ölmuseum in Cisano. Es ist das einzige privat geführte Ölmuseum dieser Art. Das Ölmuseum liegt direkt an der Hauptstraße von Bardolino nach Lazise. Eine beeindruckende Reise von der Olivenölherstellung bis zu den fertigen Produkten lässt uns in eine andere Welt eintauchen. Im Ölmuseum sind mehrere Ölmühlen und Pressen aus verschiedenen Epochen zu besichtigen die heute noch funktionsfähig sind.

Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de
Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de
Das Olivenöl Museum am Gardasee - Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de
Das Olivenöl Museum am Gardasee – Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de

Die Geschichte der Olivenölproduktion in der Region am Gardasee wird hier genau erklärt. Für 1,5 l Öl braucht man rund 10 kg Oliven. Ein ausgewachsener Olivenbaum kann bis zu 180 Kilo Oliven tragen. Im Durchschnitt erntet man 60-70 Kilo Früchte im Jahr von einem Baum. Den größten Olivenbaum den man je gesehen hat wird auf 2000 Jahre geschätzt und steht auf Kreta in Griechenland. Er ist 15 m hoch und der Baumstamm hat einen Durchmesser von 7 Metern. Die Baumkrone misst 30 Meter. Der zweitälteste Ölbaum ist ca. 1700 Jahre alt und steht in Spanien.

Die Römer brachten den Ölbaum 700 Jh. V. Christus nach Sizilien. Damals dachte man der Ölbaum sei göttlichen Ursprungs. Schon die Griechen wussten die kostbare Frucht zu schätzen. In der Antike wurde das Olivenöl als einziges Fett als Nahrungsmittel genutzt. Es wurde parfümiert zur Körperpflege benutzt und Pomade aus Tierfetten wurde mit dem parfümierten Öl zur Seife hergestellt.
Mit den Römern kam der wertvolle Ölbaum ans Mittelmeer. Man glaubte damals der Ölbaum sei göttlichen Ursprungs. Die Römer setzten das Öl gerne zu medizinischen Zwecken bei Kindern ein. Sie massieren damit schmerzendes Zahnfleisch bei zahnenden Kindern. Zum Schutz gegen Kälte rieben sich die römischen Soldaten mit dem Öl ein. Die schlechten Oliven wurden gepresst und zu Lampenöl verarbeitet.

Im Mittelalter nahm der Handel mit dem Olivenöl ab. Für 4-6 Liter Öl zahlte man mit einem großen Schwein. Hauptsächlich wurde das Öl nun für die Beleuchtung der Kirchen eingesetzt. Im zentralen Mittelalter nahm der Handel jedoch wieder zu. Noch heute erinnert das jährliche Olivenfest la „Festa del´Ollio Nuovo“ an die heilende Wirkung des Olivenöls. Das hochwertige kaltgepresste Olivenöl gehört zu einer gesunden Ernährung dazu, ist entzündungshemmend und hat eine schmerzlindernde Wirkung. Noch dazu hat es eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System.

In der Kirche hat der Ölbaum eine besondere symbolische Wertschätzung. Wir alle kennen die biblische Geschichte der Arche Noah. Die Taube mit dem Olivenzweig im Schnabel als Zeichen des Friedens und der Versöhnung. An Ostern wird traditionell das Olivenöl gesegnet.

Die Ernte und die Verarbeitung der Oliven ist bis heute weites gehend gleichgeblieben. Natürlich wird heutzutage das Öl maschinell und automatisiert hergestellt.

Zunächst einmal musste der Baum am Ende des Winters von kranken oder beschädigten Teilen befreit werden. Im späten Frühling kommt die Blüte. Ende Oktober sind die Oliven reif und können geerntet werden. Heute werden die Oliven mechanisch geerntet. Sie werden mit Luftdruck von den Bäumen gepustet und fallen in die ausgelegten Netze.

Früher kletterte man in die Bäume hinein und mit einer speziellen Zange wurden die Oliven von den Ästen abgezogen und fielen ins Netz. Mit Steinrädern wurden nun die Oliven zermalmt und ausgepresst. Der Raum musste dafür angeheizt werden, weil das Öl sonst zu träge war. Mit Mauleseln wurde die Mühle angetrieben. Damit dem Esel nicht schwindelig wurde, wurden im die Augen verbunden.

Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de
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Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de
Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de

Der Brei wurde dann in die sogenannte Fisculi (Natursäcke) abgefüllt, mit heißem Wasser aufgefüllt und gepresst. Die Flüssigkeit trennte sich voneinander und das Öl wurde abgeschöpft. Heute ist alles automatisiert und der Brei wird ausgeschleudert. Die Reste vom Schleudern werden als Brennstoff genutzt und verpackt auch ins Ausland geliefert.

Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de
Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de

Nach der Reise durch die Geschichte des Ölbaums und der Herstellung von Olivenöl kann man sich im Shop des Museums ausreichend mit wohlschmeckenden Kreationen rund um die Olive eindecken. Verschiedene Olivenöle, eingelegten Knoblauch, Soßen und Cremes können vor Ort probiert werden. Auch Kosmetikprodukte und diverse Dekoartikel aus Olivenholz können im Museumsshop käuflich erworben werden.

Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de
Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Auf der Rückfahrt ins Hotel machen wir einen kleinen Zwischenstopp in Garda. Auch hier findet man eine herrliche Uferpromenade. Entlang der Promenade finden sich viele kleine Eisdielen, Cafés und Restaurants. Der verwinkelte Altstadtkern mit den vielen kleinen Gässchen und Einkaufsmöglichkeiten geben dem Ort ein zauberhaftes Gesamtbild. So ist es auch nicht Verwunderlich dass uns Elfen, Elben und sogar Orks begegnen. Da sind wir wohl in eine Fantasie Convention geraten. Zahlreiche Marktstände mit zauberhaften und mythischen Deko-Artikeln sowie Schmuck werden hier Angeboten.

Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de
Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de – Viel Kultur am Gardasee und Iseosee
Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber 24.de
Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber 24.de – Viel Kultur am Gardasee und Iseosee
Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de
Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de – Herrliche Natur am Gardasee und Iseosee
Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de
Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de – Auch “Gandalf” fand man am Gardasee und Iseosee
Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de
Foto: Sven Oliver Rüsche / reiseratgeber24.de

In Garda beginnt nun das Nachtleben und wir fahren zurück ins Hotel. Bei einem Gläschen gut gekühltem Lambrusco lassen wir den Abend ausklingen. Am Morgen geht es leider schon wieder weiter. Wir freuen uns aber schon auf das nächste Abenteuer und kommen bestimmt wieder an den Gardasee und Iseosee. Hier gibt es noch so viel zu Erkunden.

Text: Alexandra Rüsche
Bilder Sven Oliver Rüsche

Alexandra Rüsche - Chefredakteurin von Reiseratgeber24.de
Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche ist Chefredakteurin von Reiseratgeber24. Als Reisejournalistin hat sie seit der Gründung des Mediums (2009) sehr viele Erfahrungen auf Pressereisen machen können. Ihre persönlichen Reiseerlebnisse schreibt sie sehr ausführlich und nutzt ihre langjährigen Erfahrungen in der Videoproduktion und Fotografie. Sie ist unter redaktion@reiseratgeber24.de erreichbar.

Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche ist Chefredakteurin von Reiseratgeber24. Als Reisejournalistin hat sie seit der Gründung des Mediums (2009) sehr viele Erfahrungen auf Pressereisen machen können. Ihre persönlichen Reiseerlebnisse schreibt sie sehr ausführlich und nutzt ihre langjährigen Erfahrungen in der Videoproduktion und Fotografie. Sie ist unter redaktion@reiseratgeber24.de erreichbar.
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