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Sprudelhof Therme Bad Nauheim – “Dem Leben mehr Jahre geben und den Jahren mehr Leben”

Longevity = Langlebigkeit - Wer möchte nicht sein Leben verlängern, um im Alter gesünder zu sein?

     

Bereits zum dritten Mal darf ich eine Therme der Kannewischer Collection besuchen. Und immer wieder bin ich begeistert vom Konzept. Immer wieder aufs Neue lerne ich die Besonderheiten des Thermalbadens kennen und lieben. Jede der Thermen, sei es die VitaSol Therme in Bad Salzuflen oder die Spreewald Therme in Burg (Spreewald). Alle Thermen haben zwar das gleiche Thema und auch das gleiche Konzept, wenn es um Thermalbaden und Saunieren geht, doch jede ist auf ihre Art individuell konzipiert. Die VitaSol Therme leuchtet in fröhlich, bunten Farben, die Spreewald Therme strahlt in warmen Farben und mit besonderen Saunen in Form von Gurkenfässern. Es mag wohl auch am Architekten liegen, der natürlich maßgeblich am Design mitwirkt oder mitgewirkt hat.

So auch das Design der Sprudelhof Therme in Bad Nauheim. Der doch nüchterne, minimalistische Stil der neu erbauten Sprudelhof Therme ist für mich zunächst sehr ungewohnt und spricht mich anfänglich gar nicht an. Für mich viel zu öde, ja eintönig. Die braune Decke finde ich persönlich sehr erdrückend, aber das ist ja auch Geschmackssache. Ich bin so gediegene Farben aus der Kannewischer Collection nicht gewohnt. Im Nachhinein kann ich es jedoch verstehen, zumindest glaube ich es verstehen zu können, welcher Hintergedanke bei der architektonischen Gestaltung der Sprudelhof Therme mitspielte.

Denn wenn man in die architektonische Welt der angrenzenden Saunawelt des Badehauses 2 eintaucht, läuft einem ein Schauer über den Körper. Nicht vor Schrecken, sondern vor Begeisterung und Ehrfurcht vor dieser kunstvollen Arbeit.

Das Badehaus 2, eines von 6 Badehäusern, die zum gesamten Sprudelhof gehören, wurde erst vor kurzem aufwändig und originalgetreu restauriert und Ende 2024 in Betrieb genommen. Sämtliche Kacheln, Buntglasfenster, Ornamente, Wand- und Deckenmalereien sowie Mosaike aus dem 19. Jahrhundert wurden sorgfältig freigelegt, originalgetreu aufgearbeitet und denkmalgerecht restauriert. Möglichst viele historische Elemente galt es originalgetreu zu erhalten und in die moderne Thermentechnologie der Kannewischer Collection zu integrieren. Ein gewaltiger Balanceakt zwischen Tradition und Moderne. Eine gigantische Herausforderung, die zeitweise auch an ihre Grenzen und der Verzweiflung nahe kam, wie ich aus sicherer Quelle erfahren habe, aber es hat sich gelohnt. Die eher schlicht gehaltene Sprudelhof Therme, die übrigens im Dezember 2023 Eröffnung hatte, ist das Pendant zum prunkvollen Badehaus 2 – Das Herzstück der “neuen, alten” Sprudelhof Therme. Die Therme und das angrenzende Badehaus 2 sind mit einem Gang verbunden, so dass man bequem in die Wellness- und Saunawelt gelangt. Bevor es aber in die mächtigen Hallen und in das Herzstück, das Badehaus 2 geht, werfen wir im Vorbeigehen noch einen kleinen Blick in den Saunagarten.

Das Wetter ist an diesem Tag herrlich sonnig und schon vom Außenbecken der Therme fiel mein Blick immer wieder auf einen Turm. Nun blicke ich direkt auf den Turm und frage mich, was es mit dem Turm auf sich hat? Die Erklärung bekomme ich, als wir einen kurzen Blick in den Turm werfen können.

Der Turm ist natürlich ebenfalls Teil der Geschichte des Sprudelhofs bzw. war ein wichtiges Detail bei der damaligen Salzgewinnung. In Bad Nauheim wurden, zur Verbesserung der Salzgewinnung, 1733 zwei Windmühlen errichtet. Die Türme, einer davon steht im Saunagarten der Sprudelhof Therme, der andere, der „Waitzscher Turm“, befindet sich im Kurpark. Die Mühlblätter wurden jedoch abmontiert. Der Turm im Saunagarten dient heute allerdings einem anderen Zweck. In den Turm wurde eine zauberhafte Sauna integriert und damit beherbergt die Sprudelhof Therme ein weiteres Highlight. Im Saunagarten befinden sich zusätzlich noch eine Panoramasauna und eine Kräuter-Sauna, sowie ein Ruheraum, ein Kaltbewegungsbecken und ein Tauchbecken. Nun aber zum angepriesenen Badehaus 2.

Geschichte des Sprudelhofs und des Badehaus 2

Was steht hinter der Bedeutung “Badehaus 2”? Wer oder was ist der Sprudelhof? Als ich zur Pressereise eingeladen wurde, konnte ich mir ehrlich gesagt nicht viel unter dem Begriff oder dem Ort Badehaus 2 vorstellen. Der Sprudelhof war für mich einfach der Name der Therme. Nun ja, dazu muss man, wie im oberen Teil kurz erwähnt, wissen, dass der gesamte Sprudelhof ein historisches Zeugnis mondäner Bäderkultur ist, die im Jugendstil erbaut wurde. Der Sprudelhof entstand unter Leitung des Architekten und großherzoglichen Baubeamten Wilhelm Jost zwischen 1905 und 1912. Zum Gesamtkunstwerk zählen heute 6 Badehäuser samt opulenten Wartesälen und Schmuckhöfen. Ein siebtes Gebäude wurde in der damaligen Zeit zwar erbaut, wurde jedoch wieder abgerissen.

Geologisch gehört Bad Nauheim zu einer Kette von Heilbädern, die sich entlang des Taunus zieht. Am Rand des aufsteigenden Schiefergebirges entspringen zahlreiche warme Solequellen, die zumeist der Salzgewinnung dienten, wie bei Grabungen in Bad Nauheim gefundene keltische Siedeöfen bewiesen. Dank der natürlich vorkommenden Thermalsole mit einem hohen Gehalt an frei gelöster Kohlensäure, ihrer heilenden Wirkung und nicht zuletzt wegen dem Bau dieses Jugendstiljuwels, avancierte Bad Nauheim zu einem mondänen Kurort, wo sich die internationale Prominenz gerne zeigte. Die erste Solbadeanstalt wurde 1835 eröffnet. Unter anderem kurten hier Kaiserin Elisabeth, Otto von Bismarck, Mark Twain, Zarin Alexandra von Russland und noch viele andere bekannte VIP´s. Albert Einstein war zum Ende des 1. Weltkrieges in Bad Nauheim zu Besuch auf einem Kongress. Der berühmte Physiker und Nobelpreisträger kam 1920 zur 86. Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte nach Bad Nauheim. Zusammen mit 2.600 weiteren Kongressteilnehmern.

Elvis Presley lebte von 1958-1960 in der hessischen Stadt und lernte in Bad Nauheim 1959 seine Priscilla kennen. Er hat in Bad Nauheim an vielen Orten seine Spur hinterlassen, wie ich bei unserer Stadtführung sehen konnte.

Das Fürstenbad, wie das Badehaus 2 auch genannt wird, war als einziges noch fast vollständig erhalten. Aufgrund der kostbaren Ausgestaltung galt es als das vornehmste und war nur den besonderen und höchsten Gästen vorbehalten. Heute können alle Gäste die kunstvolle Architektur bewundern. Allerdings gibt es nach der Restaurierung eine Suite, die für die Badegäste der Therme nicht zugänglich ist. Diese besonders kunstvolle Suite mit Goldmosaik verziertem Tonnengewölbe, sowie einer in den Boden eingelassenen Marmorwanne mit Mosaikbild der Aphrodite und einem Fensterbogen mit sechs Medusenmasken und weiteren Kunstwerken, darf immerhin bei einer Stadtbesichtigung gebührend in Augenschein genommen werden.

Das Herzstück der Sprudelhof Therme ist eindeutig das Badehaus 2. Der großzügig gestaltete Sauna- und Wellnessbereich im Jugendstil ist eine Augenweide. Pompös und schlichte Eleganz zugleich. Angefangen mit der Kessel- bzw. Finnischen Sauna über Rosen-Sauna und Rosen-Dampfbad mit Rosenquarz über die Bio-Sauna bis hin zu den Sole-Infrarot-Sesseln. Ich denke, da ist für jeden Sauna-Fan was dabei. Auch wenn ich nach wie vor kein Sauna-Fan bin, bin ich jedoch außerordentlich begeistert von dem Ambiente. Ganz besonders angetan bin ich vom Rosen-Dampfbad und den Sole-Infrarot-Sesseln. Ich liebe den Duft von Rosen und das ist eine weitere Besonderheit bzw. ein besonderes Merkmal hier in der Sprudelhof Therme/Badehaus 2, welches den Bezug zur Region ausmacht – Die Rosen. Denn das älteste Rosendorf in Deutschland befindet sich in Steinfurth, einem Stadtteil von Bad Nauheim.

Das Rosenöl, mit dem ich nach dem Baderitual sanft massiert wurde, stammt von den Bad Nauheimern Rosenblütenblättern. Hmmm, ich rieche das Rosenöl noch immer. Ein Baderitual, dass Sie unbedingt selber erleben sollten, wenn Sie in der Sprudelhof Therme zu Gast sind. Kleiner Tipp von mir: Erst Thermalbaden und Saunieren, dann das Baderitual und entspannen. Es wäre viel zu schade, wenn Sie sich das Rosenöl durch Baden, Duschen und Saunieren wieder vom Körper waschen. Oder Sie machen es so wie ich: Sie buchen sich nach dem Baderitual einfach eine Gesichtsbehandlung. Entspannung den ganzen Tag. Man gönnt sich ja sonst nichts. Wunderbar. Und man verlässt die Therme wie auf Wolke 7. Und so läuft das Baderitual ab.

Bad Nauheimer Baderitual

Viele von Ihnen kennen das Hamam. Das Bad Nauheimer Baderitual lehnt an das Hamam an. Es ist pure Entspannung, die Körper und Seele in Einklang bringt, kombiniert mit Schönheitspflege. Eine wundervolle Wellness-Zeremonie, die man nicht verpassen sollte.

Zunächst einmal bekommen Sie, nach dem Entkleiden, ein kleines Schüsselchen von den Damen, die das Baderitual durchführen, in die Hand gegeben. Das Sole-Peloid. Es sieht ein wenig wie geschmolzene Schokolade aus. Im Dampfbad, die erste von 8 Stationen, tragen Sie das Peloid auf den ganzen Körper auf. Der Dampf öffnet die Hautporen und die wertvollen Mineralien können aufgenommen werden. Das Sole-Peloid hat eine hydratisierende Wirkung. Nach 15 bis 20 Minuten geht es weiter zur 2. Station. Das Peloid wird hier noch nicht abgewaschen. Es geht in den Lichtraum. Auf den Wärmeliegen können Sie sich weiter entspannen und dabei die angenehme Infrarotwärme genießen. Danach geht es unter die Dusche. Das Peloid konnte durch die wohltuende Wärme seine Wirkung voll entfalten. Nach dem Duschen geht es in den Heißluftraum. Hier kann der Körper trocknen und Sie ruhen weiter. Bei sanfter Musik vergessen Sie den Alltag und genießen einfach nur die Ruhe ohne Hektik und Stress. Wer mag, kann sich noch nach dem Heißluftraum unter der Regendusche erfrischen bevor es ein vitalisierendes Fußbad und einen entspannenden Kräutertee gibt. Dazu gibt es noch ein kleines Schälchen Salz, allerdings nicht für den Tee. Das Baderitual soll zwar den Körper reinigen, aber der Darm gehört nicht dazu. Das warme Fußbad regt den Kreislauf an und fördert die Durchblutung. Auch bei der vorletzten Station ist wieder Ruhe angesagt. Ich habe schon völlig die Zeit vergessen und überlasse mich ganz meinen Gedanken. Kein Termindruck und keine Verpflichtungen, kein Handy. Nach dem warmen Fußbad geht es zur Einölung mit Rosenessenz. Für mich der schönste Teil des Baderituals. Ich komme mir vor wie eine Königin. So ein Verwöhnprogramm, besser gesagt so viel Zeit für mich, hatte ich schon lange nicht mehr. Das Rosenöl pflegt und versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und soll wie eine Verjüngungskur wirken. Zum Abschluss des Bad Nauheimer Baderituals geht es in den Sinnesraum. Bei sanften musikalischen Klängen und einer visuellen Reise durch die wunderbare Natur der Bad Nauheimer Umgebung können Sie sich weiter entspannen und neue Kräfte sammeln. Das ganze Ritual dauert ca. 3 Stunden. 3 Stunden, in denen Sie völlig die Zeit vergessen und sich im Anschluss wie Neugeboren fühlen. Das Ritual können Sie alleine oder zu zweit machen. In der ganzen Zeit werden Sie fürsorglich, unter Anleitung der extra ausgebildeten Spa Mitarbeiterinnen durch das Ritual geführt.

Ich habe mir nach dem Baderitual, wie schon erwähnt, noch eine ausgiebige Gesichtsmassage und Pflege gegönnt. Eine Verjüngungskur um mindestens fünf Jahre. Man sollte sich solche Auszeiten wirklich öfter gönnen. Auszeiten tun Körper, Geist und Seele gut und tragen zur besseren Lebensqualität bei und damit vielleicht auch zu einem längeren Leben – Longevity.

Longevity – “Dem Leben mehr Jahre geben und den Jahren mehr Leben”

“Alle wollen alt werden, aber keiner will alt sein”. Ein Spruch den ich mal irgendwo gelesen habe und den ich seitdem nicht wieder aus dem Sinn bekomme – Das Leben verlängern. Altern ist ein Prozess, der schon bei der Geburt beginnt und mit dem Tod endet. Genetik und äußere Faktoren bestimmen den Alterungsprozess. Die Genetik können wir in der Regel nicht beeinflussen, doch die äußeren Umwelteinflüsse schon. Ernährung, Schlaf, Bewegung und psychisches Wohlbefinden können wir sehr gut beeinflussen. Allein schon vier Bausteine einer optimalen Erholung finden Sie in einer Therme.

  • Bewegung
  • Wechselwarme Badeverfahren
  • Behandlung (z.B. Baderitual – körperliche Erholung)
  • Ruhe (körperliche Erholung)

Neben diesen vier Bausteinen gibt es natürlich noch weitere Fakten, die für das Thermalbaden sprechen und das nicht erst seit gestern. Es ist erwiesen, dass die medizinische Wirkung des Thermalbadens sich sowohl auf den Körper und die Psyche auswirkt. Eine besondere Nebenwirkung ist das Wohlbefinden. Denn ging es früher um die rein medizinische Wirkung, bei Trink- und Badekuren, von der heilsamen Wirkung verschiedenster Thermalwasser zu profitieren, geht es heute nunmehr auch um den Wohlfühleffekt. Schon 25 Minuten Thermalbaden senkt den Cortisolspiegel genauso wie die Muskelrelaxation. Doch bedeutend angenehmer ist das warme Thermalbad. Das warme Thermalbaden senkt aber nicht nur das Stresslevel, sondern hat natürlich auch noch mehrere andere positive Auswirkungen auf unseren Körper. Der hydrostatische Druck fördert die Durchblutung des Gewebes, sowie die Blutrückführung zum Herzen, was den Kreislauf anregt. Der Auftrieb und die damit verbundene Abnahme des Gewichts, das mit dem Kopf über der Oberfläche nur noch zehn Prozent dessen an Land beträgt, entlastet den gesamten Bewegungsapparat, der sich so erholen und lockern kann; Sole sorgt sogar für einen Schwebezustand. Überdies verstärkt der Wasserwiderstand den Trainingseffekt, weil Bewegungen anstrengender sind und die Muskeln mehr gefordert werden – eine Begleiterscheinung, die bei Prävention und Rehabilitation eine wichtige Rolle zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit spielt. Im Thermalwasser enthalten sind heilsame Mineralien, die durch die Wärme noch besser auf den Körper einwirken können. Zum einen pflegen die Mineralien die Haut, zum anderen dringen sie bei einem osmotischen Prozess durch die Poren in den Körper ein und sorgen für eine Tiefenwirkung auf Gelenke, Stoffwechsel oder Organe genauso wie auf das Herz-Kreislaufsystem.

Natürlich können Sie über die Krankenkasse versuchen, eine Kur zu bekommen, aber die Zeit der Kur-Urlaube ist seit der großen Gesundheitsreform leider vorbei. Unter dem Stichwort „Vorsorge und Rehabilitation“ werden von Krankenkassen und Rentenversicherung zwar weiterhin vor allem kürzere Maßnahmen bewilligt, jedoch wohl kaum mit einem Thermenbesuch, wie Sie ihn privat erleben können, denn Kurkliniken haben da so ihr eigenes Konzept. Wie aus eigener Erfahrung steht auf dem Behandlungsplan nicht der Wohlfühlaspekt an oberster Stelle. Schließlich ist man ja nicht zum Vergnügen da und nach abgelaufener Zeit ist man froh, Sie wieder entlassen zu können und hofft darauf, Sie nicht wiedersehen zu müssen. Als Patient macht man ja schließlich nichts als Arbeit. Nimmt man allerdings das großzügige Angebot der Krankenkasse nicht in Anspruch, ist das gleichzusetzen mit Arbeitsverweigerung und man hat evtl. später Probleme bei der Versorgung.

Es gibt also viele gute Gründe, sich den Besuch in einer guten Therme, außerhalb des Krankensystems, zu gönnen. Von Stressprävention über schonende Bewegung bis Stärkung des Immunsystems. Beim richtigen Thermalbaden reichen schon 25 Minuten aus, um den Stress zu senken, aber wenn man sich schon mal eine Auszeit gönnt, dann auch richtig mit allem drum und dran.

Das richtige Thermalbaden

Der Anfang des richtigen Thermalbadens oder des Badeablaufs ist eigentlich immer gleich. Wie ich auch schon in den anderen Artikeln erwähnt habe, sollten Sie immer mit einem aktiven Start im Schwimm-/Bewegungsbecken starten. Ein paar Bahnen schwimmen oder Aqua Gymnastik bei einer Beckentemperatur von 28-31°C lockert die Muskulatur und bereitet den Körper auf das Thermalbaden vor.

Dann darf erst einmal 10 Minuten im Thermalbecken bei einer Wassertemperatur von 32-34°C entspannt werden. Gönnen Sie sich nach der Entspannung im Thermalbecken eine 10 minütigen Soleinhalation oder ein Dampfbad bei ca. 47°C. Die Soleinhalation pflegt die Atemwege und befreit. Das Dampfbad reinigt und pflegt die Haut. Eine erfrischende Abkühlung unter der Kaltdusche oder im Kaltbecken danach verstärkt den positiven Effekt des Thermalbadens und aktiviert den Kreislauf. Danach gehts es wieder zur Entspannung ins Warmaußenbecken. Bei einer Sprudelmassage werden Verspannungen gelockert. Im Strömungskanal gleiten Sie wie von selbst im Wasser. Das Schwimmen im Strömungskanal bietet ein gelenkschonendes Training und stärkt das Herz-Kreislauf System. Oder Sie lassen sich einfach treiben. Treiben lassen können Sie sich auch im anschließenden Intensivsolebecken. Bei behaglichen Wassertemperaturen von 36-37°C können die Muskeln nach der Sprudelmassage entspannen und zusätzlich pflegt die Intensivsole die Haut. Im übrigen mein absolutes Lieblingsbecken. Durch den hohen Salzgehalt im Wasser, schweben Sie leicht wie eine Feder im Wasser, wie beim Floating. Sie brauchen keine Angst zu haben, unterzugehen und können sich komplett “fallen” lassen. Mal davon abgesehen, ist das Becken nicht so tief. Auch Nichtschwimmer können sich beruhigt dem Becken hingeben.

Nun ist es wieder Zeit für eine Abkühlung unter der kalten Dusche oder im Kaltbecken. Nach der Abkühlung geht es in das Heißbecken bei 40°C. Muskelverspannungen und Schmerzen sollen im Heißwasserbecken gelindert werden. Doch die Zeit sollte max. 6 Minuten betragen. Wer mag, darf sich gerne noch einmal im Kaltbecken abkühlen. Das Wechselbad regt die Durchblutung an und verbessert die Sauerstoffversorgung.

Hinterher geht es in die Ruhephase. Denken Sie daran, Ihre Füße dabei warm zu halten, denn mit kalten Füßen kommt man nicht zur Ruhe. Das sollten Sie übrigens auch beim Saunieren beachten. Nach dem Saunagang kalt abduschen oder ins Kaltbecken, dann ein warmes Fußbad, während der Körper weiter abkühlt. So vermeiden Sie unangenehme Infekte.

Da das Saunieren nach wie vor nicht meine Lieblingsbeschäftigung ist, ich weiß, ich habe es schon des Öfteren erwähnt, kann ich für diejenigen, die ebenfalls so wie ich sind, aber ganz besonders die Sole-Infrarot-Sessel zur Linderung von Rückenbeschwerden empfehlen. Hatte ich schon die Rosen-Sauna und das Rosen-Dampfbad erwähnt? Nun ja, die Sprudelhof Therme mit dem Badehaus 2 ist halt was einmaliges. Von der Kessel-Sauna aus haben Sie einen unverwechselbaren Blick auf die historischen Solebehälter, die zwar nicht mehr genutzt werden, aber Zeitzeugen der Vergangenheit sind und ebenfalls wie das ganze Badehaus 2 kunstvoll in Szene gesetzt wurden. Und auch die Kleukens-Lounge, der große Ruheraum und ehemaliger Wartesaal begeistert mit seinen acht Meter hohen Wänden und den Jugendstil Gemälden von Friedrich Wilhelm Kleukens (deutscher Buch- und Schriftgestalter, Maler und Grafiker, Buchkünstler, Architekt, Typograf und Produktgestalter). Alle Gemälde, bis auf zwei, sind Originale. Die Gefahr, dass die Bilder gestohlen werden, dürfte äußerst gering sein. Die Einbrecher müssten dann schon mit einer Feuerwehrleiter anrücken. Auch wenn es mal ein Wartesaal war, geht es hier nicht zu wie auf dem Bahnhof. Es ist ein Ort der Ruhe, Entspannung und Stille. Genießen Sie also die Ruhe, entspannen Sie sich und erfreuen Sie sich an den eindrucksvollen Bleiglasfenstern in diesem besonderen Ruheraum.

Doch Thermalbaden, Saunieren und so viel Erholung und Ruhe machen auch irgendwann hungrig. Und auch dahingehend sind die Thermen der Kannewischer Collection bestens aufgestellt. Wie wir gelernt haben, ist unser Altern schon von Geburt an vorprogrammiert und nur durch einige bestimmte Faktoren zu beeinflussen, die nicht genetisch bedingt sind. Dazu zählt die Ernährung. Die Ernährung bestimmt einen wichtigen Teil unserer Longevity. Sie werden in einer Therme der Kannewischer Collection jedoch keine fettigen Pommes oder eine durchschnittliche Imbiss-Currywurst finden, wobei solch ein Essen viele Menschen mit einem Schwimmbadbesuch in Verbindung bringen. Vielmehr stehen hier gesundes und dennoch schmackhaftes Essen auf dem Speiseplan. Das Essen soll ja nicht schwer im Magen liegen, denn so wie es uns als Kinder beigebracht worden ist: “Immer mit leerem Magen baden gehen”, stimmt so nicht. Man soll weder mit leerem Magen noch “vollgefuttert” baden/schwimmen gehen. Das Essen sollte einem nicht schwer im Magen liegen. Lassen Sie es sich also schmecken und ruhen Sie sich danach etwas aus, bevor es wieder ins Wasser geht.

Falls Sie ein verlängertes Wochenende in Bad Nauheim verbringen möchten, kann ich Ihnen das Hotel Dolce by Wyndham Garden sehr empfehlen. Es liegt sehr zentral, aber dennoch ruhig in unmittelbarer Nähe der Sprudelhof Therme. Nur ein kleiner Spaziergang durch den wunderschönen Kurpark und Sie sind schon am Sprudelhof. Sie können natürlich die ganze Zeit in der Sprudelhof Therme verbringen, dennoch gibt es durchaus noch viel mehr zu sehen in Bad Nauheim, mal abgesehen von Elvis Spuren. Die Gradierbauten aus dem 18. Jahrhundert, die einst zur Salzgewinnung eingesetzt wurden. Die Freiluftinhalatorien versprühen frische Meeresluft. Ein Tag wie am Meer mitten in der Stadt. Eine ideale Abkühlung in der Sommerhitze. Der Planetenwanderweg wurde uns von unserer Stadtführerin sehr ans Herz gelegt. Ebenso ein Spaziergang um den großen Teich im Kurpark. Ich denke, Bad Nauheim hat für jeden etwas zu bieten. Sowohl für große als auch für kleine Entdecker. Sehr zu empfehlen ist auch das Restaurant Schloss Johannisberg. Die Aussicht von hier ist sensationell. Schon allein der Ausblick über Bad Nauheim ist es wert, den Weg auf sich zu nehmen, ganz zu schweigen vom kulinarischen Genuss.

Die Zeit verging mal wieder wie im Flug und ich bin mal wieder überzeugt worden, dass auch eine Kurstadt nicht langweilig sein muss.

Autor: Alexandra Rüsche
Bilder Alexandra Rüsche

Die Redakteurin wurde eingeladen und unterstützt von der Kannewischer Collection und Creative-navigation. Die Hotel- und Bewirtungskosten sowie jegliche Eintrittspreise wurden übernommen. Die An- und Abreise trug der ARKM-Online Verlag selber. Die anschließende Berichterstattung erfolgte aufgrund authentischer Erlebnisse der Redakteurin. Die beteiligte Agentur, das Hotel und die Mitarbeiter der Sprudelhof Therme hatten keinen Einfluss auf die anschließende Berichterstattung.

     

Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche ist Chefredakteurin von Reiseratgeber24. Als Reisejournalistin hat sie seit der Gründung des Mediums (2009) sehr viele Erfahrungen auf Pressereisen machen können. Ihre persönlichen Reiseerlebnisse schreibt sie sehr ausführlich und nutzt ihre langjährigen Erfahrungen in der Videoproduktion und Fotografie. Sie ist unter redaktion@reiseratgeber24.de erreichbar.

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