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Bulgarien begeistert mit Historie, Luxus, Kulinarik & Wellness Teil 1

Ein Reise-Schmankerl für die Leser von Reiseratgeber24.de:
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Anfang Juni hatten wir das Glück, eine Kurzreise nach Bulgarien zu machen. Dieses kleine Land ist nur zwei Flugstunden von Deutschland entfernt und bietet viele Möglichkeiten für einen angenehmen Urlaub. Sofia ist die Hauptstadt Bulgariens, die auf einer Hochebene im Zentrum der Balkanhalbinsel entstanden ist. Mit 1,3 Millionen Einwohnern ist sie die größte und bevölkerungsreichste Stadt.

Zur Geschichte kann man sagen, dass archäologische Funde darauf hinweisen, dass schon um 8000 vor Christus eine steinzeitliche Siedlung an der Stelle existierte, an der heute Sofia steht. Im siebten Jahrhundert vor Christus stand an diesem Ort die thrakische Stadt Serdica. Diese wurde von den Römern erobert und entwickelte sich zu einer wahren Metropole. Nach den Hunnen und den slawischen Stämmen kam es während der Kreuzzüge zu großen Verwüstungen und die Stadt gelangte unter byzantinische Herrschaft. Im 14. Jahrhundert kam Sofia zu dem heutigen Namen, deren Patronin die Kirche Sveta Sofia ( Heilige Weisheit Gottes) war.

Die Osmanen regierten das Land vom 15. bis 18. Jahrhundert. 1879 wurde die Stadt zum neu gegründeten Fürstentum erklärt und nach dem Zweiten Weltkrieg unter russischer Vorherrschaft zur Volksrepublik Bulgarien ausgerufen. Nach über 40 Jahren konnte die kommunistische Regierung gestürzt und das Land ab 1990 demokratisiert werden.

10 km vom Flughafen entfernt checkten wir im Hyatt Hotel Sofia ein, dass im Herzen der Stadt am Wasil-Levski-Platz liegt und als erste Übernachtungsstätte diente. Wasil Levski war ein führender Revolutionär der bulgarischen Freiheitsbewegung, der an dieser Stelle hingerichtet wurde, wo heute ein 13 m hohes Denkmal an den damaligen Helden erinnert. Von dort starteten wir zur Stadtbesichtigung Sofia mit dem Reiseleiter Peter Gaitandjiev, um einen Teil der Sehenswürdigkeiten kennen zu lernen.

Stadtbesichtigung Sofia

Wir hielten an der Nationalbibliothek mit den Statuen der Brüder Kyrill und Methodos und dem Museum für bulgarische und europäische Kultur. Über 1700 Manuskripte in slawischen Sprachen, sowie in Fremdsprachen aus der Zeit des 11.bis19. Jahrhunderts sind hier unter anderem beheimatet.

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Nicht zu übersehen waren in unmittelbarer Nähe die Universität und das Reiterstandbild des russischen Zaren Alexander II., das ihm zu Ehren errichtet wurde, weil er die Bulgaren von der osmanischen Herrschaft befreit hatte.

Eine andere Sehenswürdigkeit war das Parlamentsgebäude, in dem die Nationalversammlung tagt, welches im Stil der Neorenaissance erbaut wurde und früher als Parteihaus der kommunistischen Partei fungierte.

Ein paar Schritte weiter stößt man auf den ehemaligen prächtigen Königspalast, den man Ende des 19. Jahrhunderts erbaute und heute das wichtigste Kunstmuseum des Landes ist. Die Sammlung der Galerie umfasst über 50.000 Stücke, darunter mittelalterliche Gemälde und Heiligenbilder. Auf drei Etagen präsentiert die Kunstgalerie moderne und zeitgenössische Werke der größten Künstler des Landes von der Befreiung Bulgariens vom osmanischen Reich bis zum Ende des 20. Jahrhunderts.

Der benachbarte größte Platz Sofias, der Battenberg Platz, liegt ebenfalls im Herzen der Stadt und lädt ganzjährig zu zahlreichen Veranstaltungen wie Open-Air-Konzerten und Militärparaden ein.

Kurios sind die gelben Pflastersteine um den Königspalast herum, die seit über 100 Jahren als Symbol des Wohlstandes galten und heute ein Symbol der wiederkehrenden Bürgerproteste darstellen,.Die Steine werden von den Sofiotern geliebt, obwohl sie nicht nur schön, sondern bei geringster Feuchtigkeit extrem rutschig sind.

Auf dem Alexander-Newski-Platz steht die Alexander Newski-Kathedrale, das wichtigste Wahrzeichen Sofias. Errichtet wurde sie nach mehrjähriger Bauzeit im neobyzantinischen Stil und erinnert an Zar Alexander II und an die Soldaten, die im Russisch Osmanischen Krieg fielen. Das Gebäude gehört zu den größten östlich orthodoxen Kathedralen der Welt.

Innen beeindrucken herrliche Marmorverkleidungen, Wand- Glasmalereien, Ikonen, Holzschnitzarbeiten, Fresken und Mosaiken den Besucher. Die Kuppeln sind vergoldet und der 53 m hohe Glockenturm besitzt zwölf Glocken, deren Geläut man 15 km weit hören kann. Es finden täglich Gottesdienste statt und auf einer Fläche von über 3000 m² haben 5000 Besucher Platz.

Die Sophienkirche, ein mit alten Fresken verzierter roter Backsteinbau, ist die zweitälteste Kirche von Sofia und in der Kreuz Basilika sind noch früh christliche Bodenmosaiken mit Tier und Pflanzenmotiven erhalten. Das Highlight ist ihr unterirdisches Museum mit den vielen römischen Gräbern.

Neben der Sophienkirche gibt es das Denkmal vom unbekannten Soldaten (eine Hommage an die gefallenen bulgarischen Soldaten) mit der ewigen Flamme und der bronzenen Löwenskulptur als nationales Symbol Bulgariens.

Weithin zu sehen ist auch die Bronze und Goldstatue der Heiligen Sophia. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt aus dem Jahr 2000, wiegt 5 t, ist 9 m hoch, steht auf einem 12 m hohen Sockel und wurde aus 160 Teilen zusammengesetzt. Sie gilt als Beschützerin der Stadt und des Landes und blickt an dem Platz der Unabhängigkeit vorbei auf das ehemalige Parteihaus der kommunistischen Partei.

Im Zentrum der Stadt treffen alle drei Weltreligionen friedlich aufeinander (Juden, Moslems und Katholiken).
Die Synagoge zählt zu den schönsten Architekturdenkmälern Bulgariens und ist die viertgrößte Synagoge in Europa.
Die Banja-Baschi-Moschee gehört zu den ältesten Moscheen in ganz Europa. Berühmt ist sie für die riesige Kuppel und das beeindruckende hohe Minarett.

Die Kathedrale Nidelja (ein Rundbau) stammt aus dem Mittelalter, wurde mehrfach zerstört und umgebaut. Mit dem heutigen Gesicht zu Beginn des 20. Jahrhunderts begeistert der Sakralbau mit seinen Wandmalereien.

Die mittelalterliche orthodoxe Kirche St.Petka ist ein kleines Gebäude mit einem Mittelschiff. Das heutige Sakralgebäude ist vor allem wegen der Malereien aus dem 14. bis 19. Jahrhundert bekannt. Als sogenanntes Quadrat der Toleranz sind diese vier kirchlichen Bauten in die bulgarische Geschichte eingegangen.

Zehn Gehminuten weiter nördlich treffen wir auf die wunderschöne Nikolaikirche, dem zentralen Gotteshaus der russisch-orthodoxen Gemeinde. Diese Kirche mit den vergoldeten Zwiebeltürmen und der Architektur aus dem 17. Jahrhundert verströmt typisches russisches Flair. Die prächtigen Wandmalereien und die kunstvolle Keramik Ikonostase im Innern sind besonders sehenswert.

Sehenswert ist auch das Theatergebäude Iwan Wasow, das im neoklassizistischen Stil des 20. Jahrhunderts von dem österreichischen Architektenduo Fellner und Helmer erbaut wurde. Das Nationaltheater verfügt über drei Bühnen und kann insgesamt 1000 Personen aufnehmen. Opern, -Ballett- oder Theateraufführungen gehören zu dem abwechslungsreichen Programm, das hier geboten wird.

Eingebettet in den schönen Stadtgarten Gradska gradina mit zahlreichen lohnenswerten Einkehrmöglichkeiten bietet der Platz vor dem Theater eine besondere Kulisse zum Verweilen. Besonders abends erfreuen sich die Besucher an dem eindrucksvollen Springbrunnen, der mit seinen leuchtenden Wasserfontänen die Menschen zum Staunen bringt und sie entspannen lässt, während sie das Geschehen beobachten und den Einheimischen schließlich gern beim Schachspielen zuschauen.

Restaurant Moma

Das ein fast dreistündiger interessanter Stadtrundgang recht anstrengend ist und der Körper nun eine Pause braucht, ist unumstritten. Also kehrten wir ins Restaurant Moma ein, um uns zu stärken und zu erholen. Als Vorspeise gab es erst einmal einen Schnaps(Rakia) und den dazugehörigen typisch-bulgarischen Schopska Salat. Dieser besteht aus frischem Gemüse (Gurken, Tomaten, Zwiebeln, schwarzen Oliven, rote und grüne Paprika, Zitrone und Petersilie), der abgewaschen, klein geschnitten, mit Salz und Öl abgeschmeckt und dann mit viel geriebenem Käse (Schaf- Ziegenkäse) überstreut wurde. Schmeckte lecker und machte Lust auf mehr. Es wurde Brot dazu gereicht, das man zuvor in eine Schale mit Gewürzen eintauchte und schließlich mit unterschiedlicher Paprika- Auberginen-und Tomatenpaste bestrich, was ebenfalls ausgezeichnet mundete.

Zum Hauptgericht wählte ich gebackene Ente und trank ein kühles bulgarisches Bier (Zagorka) dazu. Nach diesem lukullischen Bissen passte letztlich noch der Nachtisch rein und das war ein Stück Schokoladentorte mit Sahne.
Zufrieden und gesättigt fuhren wir dann in unser Hotel, um am nächsten Morgen ausgeschlafen die Weiterreise zum Rila-Kloster antreten zu können.

Rila-Kloster

Am zweiten Tag kurz nach 9:00 Uhr setzten sich die Räder unseres Reisebusses in Bewegung, und nach eineinhalb Stunden Fahrt und 117 km standen wir vor den Toren des berühmten Klosters. Es liegt im malerischen Teil des Rila- Gebirges an der Mündung zweier Flüsse auf knapp 1200 m Seehöhe und gehört durch seine malerischen Fresken und außergewöhnlichen Architektur zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Gründung geht auf das zehnte Jahrhundert zurück, wo der Mönch Ivan Rilski die Moral der Kirche kritisierte und sich als Einsiedler in die Einsamkeit zurückzog.

Mit seinen Jüngern unterstützte er unter anderem den Bau einer einschiffigen Steinkirche. In den folgenden Jahrhunderten verehrten viele Wallfahrer den nach seinem Tode heilig gesprochenen Mönch und Wunderheiler und pilgerten zum Kloster. Im Mittelalter war das Rila Kloster ein Zentrum für Kunstschaffende. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die heilige Stätte geplündert, in Brand gesetzt und gegen Ende des 15. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Betritt man den Innenhof, blickt man auf die Hoffassaden und die mehrstöckigen Wohnflügel, deren luftige Arkaden vorgelagert, in den unteren Geschossen durch hohe Steinbögen gegliedert sind, während das oberste Geschoss meist mit hölzernen Bogenreihen abgeschlossen ist und Erker und Balkone die Gleichmäßigkeit der Bogenreihen unterbrechen.

Die farbliche Gestaltung der Fassaden, schwarz und weiß, gemalte Ziegelbögen, kleine Ornamente und Wandmalereien sowie breite offene Treppen verstärken den Reiz. Im Zentrum des Hofes erhebt sich die nur dreischiffige Kirche, deren Bau im 19. Jahrhundert begonnen wurde. Mit den zahlreichen Kuppeln, ihren runden Formen, sowie der bewegten Außengestalt harmoniert sie mit dem Aussehen der sie umfassenden Gebäude. Im Innern ist der Boden mit Marmor ausgelegt und die Wände sind mit kunstvollen Fresken geschmückt.

Die kostbarsten Kunstwerke sind die Darstellung des jüngsten Gerichts in der Vorhalle und die vergoldete Ikonenwand im Altarraum. In der gesamten Anlage gibt es 300 Räume, die alle kunstvolle Verzierungen und architektonische Details aufweisen.
Im 20. Jahrhundert wurde im Ostflügel des Klosters ein Museum etabliert, indem man Waffen, Münzen, Schmuck, Urkunden bulgarischer Zaren und Ikonen aus der ganzen Welt bewundern kann. Das älteste erhalten gebliebene Gebäude ist der eckige Turm aus dem 14. Jahrhundert. Das Kloster wird heute noch von Mönchen bewohnt und übernachten kann man hier selbstverständlich auch.

Wir wollten nicht bleiben, sondern weiter in Richtung Rupite fahren, um nach 112 km die antike Stadt Heraclea Sintica zu besuchen. Vorher machten wir noch einen Stopp im Restaurant Magiata Na Rila und ließen uns die Goldbrasse besonders gut schmecken.

Heraclea Sintica

Heraclea Sinticas Ruinen befinden sich in der Gemeinde Petritsch am Südhang des Vulkanhügels Kozhuh. In der Antike war die Stadt das Zentrum der Region Sintica, die vom thrakischen Stamm Sinti bewohnt wurde. 2002 fand man zufällig in der Nähe des Dorfes Rupite eine große lateinische Inschrift zur Existenz dieser damaligen Stadt. Ab 2007 begannen die archäologischen Ausgrabungen, die gezeigt haben, dass diese Stadt ein intensives Leben hatte und modern war. Der bedeutendste Bau ist die Bürgerbasilika, vollständig erhalten und die einzige ihrer Art auf der Balkanhalbinsel, des weiteren Ruinen einer christlichen Kirche aus dem vierten Jahrhundert.

Von hohem Wert ist die heilige Stätte der griechischen Göttin Nemesis, wo man Votivtafeln gefunden hat. Heraclea Sintica war eines der größten Keramikzentren und Steinmetzereien des Balkans. Über 40.000 Menschen lebten hier. Im siebten Jahrhundert nach Christus wurde die Stadt verlassen und ist dann in Vergessenheit geraten. Mit einfachen Flaschenzügen ziehen heute Wissenschaftler und Archäologen Tag für Tag kleine Steine, aber auch Marmorskulpturen und Säulen aus den Gruben herauf.

Die meisten Geheimnisse der verborgenen Schätze konnten noch nicht entschlüsselt werden, aber es wird weiter gearbeitet, die Entdeckungen werden gestärkt und bewahrt und sicher wird man noch vieles finden, was die Ausgrabungen rechtfertigt und nützlich macht.

Baba Wanga

Im 5 km entfernten Rupite statteten wir der berühmtesten Seherin und Heiligen Baba Wanga in ihrer Kirche einen Besuch ab. Wanga wurde 1911 in Strumica (heute Mazedonien) geboren. Ihre Mutter starb früh, mit zwölf Jahren zogen sie in das Heimatdorf ihres Vaters und lebten in einem größeren Familienverband. Mit 13 wurde sie in einem Wirbelsturm schwer verletzt und mit 16 Jahren kam es zur völligen Erblindung. Dieses Ereignis soll der Auslöser ihrer visionären Erfahrungen gewesen sein. Während eines Sanatoriumsaufenthaltes erlernte sie die Tätigkeit einer Haushaltsführung und übernahm mit 18 Jahren die familiären häuslichen Pflichten.

Die Aufzucht der Geschwister, der Tod der Schwiegermutter und ihres Vaters ließen sie fast verzweifeln und seitdem mit Heiligen kommunizieren. Bei ihrer ersten Prophezeiung im April 1941, wo sie „schreckliche Dinge“ voraussagte, begann der Feldzug der deutschen Wehrmacht im Gebiet Mazedoniens. Das Gerücht über Wangas angeblicher Hellsichtigkeit verbreitete sich besonders unter den Soldaten und einer, der Wanga als Seherin konsultierte, wurde später ihr Mann. Sie zogen nach Petritsch und dort erlangte sie rasch Ansehen.

Ende der 1940er Jahre versuchten die kommunistischen lokalen Parteistrukturen ihre Tätigkeit zu unterbinden und sie wurde von der Polizei überwacht. Allerdings war sie so bekannt und beliebt, dass sie Leute aus ganz Bulgarien anzog. Während der 1960er Jahre interessierten sich in Bulgarien gebildete Personen und die neue sozialistische Intelligenzija für sie. Ab 1967 war Baba Staatsangestellte am Institut für Suggestologie der Akademie der Wissenschaften. In Rupite wurde ein Gebäude errichtet, indem sie Ratsuchende empfing und beim Auffinden vermisster Angehöriger unter anderem mit ihren Vorhersagen eine Trefferquote von 80 % hatte.

Das staatliche Management kümmerte sich um den Ablauf und zog von den einhundert täglichen Besuchern die Gebühren ein. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte Wanga in Rupite, in der Gegend, aus der sie Kraft geschöpft hatte und die ihre Energiequelle gewesen sei. Nach dem politischen Wandel ließ Baba Wanga eine Kirche mit wunderschönen Wandmalereien bauen, die unter dem Namen Sweta Petka Balgarska 1994 geweiht wurde.

Sie starb 1996 und wurde bei ihrer Kirche begraben, die jährlich von tausenden Gläubigern und Touristen besucht wird. In ihrem Wohnhaus in Petritsch gibt es seit 2008 auch ein Museum zu ihrem Gedenken. Dass die Anlagen rund um die Kirche sehr gepflegt sind, versteht sich von selbst, denn die Arbeiten werden gern getan.

Mineralquellen von Rupite

Gleich nebenan gibt es ein kostenfreies Thermalbad, das auch gern in Anspruch genommen wird. Die Region von Rupite ist bekannt für seine thermalen Mineralquellen mit heilenden Eigenschaften. Die Temperatur des Mineralwassers ist etwa 76 °C. Das schwefelwasserstoffhaltige Wasser hat eine heilende Wirkung bei Atemwegsentzündungen, bei den Erkrankungen des Verdauungssystems, des Stütz- und Bewegungsapparates, Nerven-Hauterkrankungen und gynäkologischen Leiden.

Bulgarien hat eine Fülle an Mineralwasserquellen, die Anzahl ist höher als 700 mit unterschiedlicher Zusammensetzung, Temperatur und Eigenschaften der Mineralwässer. Sie sind reich an Kohlenwasserstoff, Sulfat, Chlorit, Natrium, Kalium Magnesium und enthalten auch wichtige Spurenelemente.

Hotel Zornitza Family Estate

Vom Heilwasser zum Hotel Zornitza Family Estate waren es nur noch 15 km, wo man ungeduldig mit einem Begrüßungsgetränk auf uns wartete. Die Sales Managerin Ralitsa Georgieva zeigte uns die wunderschöne gepflegte Anlage, in einer herrlichen Landschaft, etwa 12 km von Griechenland entfernt. Dieses familiengeführte Boutique Hotel mit 15 Zimmern (großen Villen und Studios) bietet in ruhiger Lage mit einem romantischen Umfeld viele Annehmlichkeiten für den Besucher. Nachdem wir uns die luxuriösen Zimmer, den Speisesaal, Aufenthaltsräume und den SPA-Bereich angeschaut hatten, machten wir eine Fahrt mit dem Golfwagen durch das Gelände mit eigenen Weinbergen, einem Angelsee, dem Tiergehege, dem Golfplatz und einem Thermalbad.

Das Familiengut besitzt nicht nur ein Weingut mit exzellenten Weinen, sondern produziert auch Honig und Trüffel, baut Bio Obst und Gemüse an und züchtet sein eigenes Vieh. Die hervorragende Küche wird zum Großteil aus eigener Produktion beliefert.

Für Kinder ist der Aufenthalt kostenlos, Haustiere sind erlaubt, Kaffee und Teezubehör sowie die Inhalte der Minibar sind in allen Zimmern gratis und das Ressort ist ein Nichtraucherhotel. Das Hotel ist Bulgariens erstes und bisher einziges Luxushotel seiner Art.

Melnik

Am folgenden Tag ging unsere Reise ab 9:30 Uhr in Richtung Melnik los. Schon bei der 30-minütigen Fahrt ließ die Landschaft der sanften Hügel auf eine Weingegend schließen. Melnik liegt in den Hängen des Piringebirges, in der südlichsten Ecke Bulgariens. Es ist die kleinste Stadt mit über 200 Einwohnern, die hier in weiß getünchten Häusern mit hellroten Dächern aus der Zeit der bulgarischen Wiedergeburt leben, als Bulgarien nach 500 Jahren osmanischer Fremdherrschaft seine Unabhängigkeit errang.

Die Stadt war nicht immer so klein. Im späten Mittelalter war sie eine wohlhabende Stadt, die enge Handelsbeziehungen mit Konstantinopel und dem griechischen Thessaloniki unterhielt. 22.000 Einwohner lebten dort, jedoch durch Kriege und Verwüstungen schrumpfte die Zahl. Rund um die Stadt ragt mit den bizarren Sandsteinpyramiden von Melnik ein faszinierendes Naturphänomen empor. Die stattlichen Sand-, Lehm-und Karstberge erstrecken sich entlang eines idyllischen Wanderweges bis zum Kloster Rozhen.

Durch Melnik fließt der Fluss Melnik, ein linker Zufluss der Struma. Die gesamte Stadt zählt zu den 100 nationalen touristischen Objekten und beherbergt 96 Häuser, die zu Kulturdenkmälern erklärt wurden. Bei der ältesten Kirche Sweta Nikola sind nur noch Ruinen und die alte Ostmauer übrig geblieben. Die beiden Kirchenglocken, die zu den ältesten Glocken Europas zählen, sind im Historischen Museum ausgestellt. Ein besonderes Highlight ist das Kordopoulos-Haus, das im 18. Jahrhundert von dem wohlhabenden griechischen Händler erbaut wurde. Bei diesem Haus handelt es sich um ein Gebäude, das im Stil der Architektur der Bulgarischen Wiedergeburt errichtet wurde.

Darin befindet sich eine Ausstellung in einem großen Weinkeller, der vom Haus aus über Tunnel in den benachbarten Berg gegraben wurde. Die Weinkeller, die in dem sandigen Boden der angrenzenden Hügel getrieben wurden, sind durch unterirdische Gänge mit den Häusern verbunden. Ausgestellt sind riesige Weinfässer und zu sehen ist die Innenarchitektur des Hauses mit den Verzierungen, Wand und Glasmalereien sowie Holzschnitzarbeiten.

Aber Melnik ist auch für seinen dunkelroten kräftigen Rotwein berühmt. Der Wein, der aus der bulgarischen Rebsorte (Breite Melniker Rebe) hergestellt wird, hat von Zeit zu Zeit eine wunderbare Qualität mit den Aromen von reifen Kirschen, Kräutern und in Verbindung mit Eiche Nuancen von Tabak und Leder entwickelt. Seit Jahrhunderten wurde die Rebe kultiviert. Sie ist spät reifend, gegenüber Frost anfällig, aber ertragsreich. Die Beeren sind klein und dickschalig, ihre Farbe dunkelblau und der Wein von hoher Qualität. Er ist säurereich mit deutlichem Tanningehalt und verfügt über gutes Alterungspotenzial, wenn er im Holzfass ausgebaut wird.

Weiter geht es im Teil 2 u..a. mit der berühmten Prophetin Prebodobna Stoyna und dem sagenumwobenen Kloster Rozhen.

Weitere Informationen bei:

https://bulgariatravel.org/de/

Text:
Peter Marquardt

Fotos:
Matthias Dikert

Alexandra Rüsche - Chefredakteurin von Reiseratgeber24.de
Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche ist Chefredakteurin von Reiseratgeber24. Als Reisejournalistin hat sie seit der Gründung des Mediums (2009) sehr viele Erfahrungen auf Pressereisen machen können. Ihre persönlichen Reiseerlebnisse schreibt sie sehr ausführlich und nutzt ihre langjährigen Erfahrungen in der Videoproduktion und Fotografie. Sie ist unter redaktion@reiseratgeber24.de erreichbar.

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