Reisejournalisten Erlebnisberichte

Fürstenberg– Porzellan fürs Leben

     

Wer glaubt, dass Porzellan alt und verstaubt ist und sich niemand mehr dafür interessiert, sollte auf jeden Fall die Porzellanmanufaktur Fürstenberg besuchen. Dort kann man Porzellan mal von einer ganz anderen Seite kennenlernen.

Im südlichsten Zipfel von Niedersachsen, im Landkreis Holzminden und malerisch an der Weser gelegen, befindet sich die zweitgrößte Porzellanmanufaktur Deutschlands. Mit der Fertigung, dem Werksverkauf und dem Porzellanmuseum bildet die Porzellanmanufaktur ein unvergleichliches Ensemble und ist ein wunderbares Ausflugsziel in Urlaub und Freizeit für Jung und Alt.

Nicht weit von Fürstenberg entfernt liegt die Hochschulstadt Höxter mit dem bekannten Kloster Corvey. Im Juni 2014 wurde die ehemalige Benedektinerabtei Corvey von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Sicherlich auch ein Ausflug wert, wenn man schon mal dort ist.

Die Welt des Porzellans

Die Fürstenberg Porzellanmanufaktur, gegründet von Karl dem 1., besteht seit dem Jahre 1747 und ist die 2. älteste durchgängig produzierende Manufaktur Deutschlands. 70% der Fertigung wird noch per Handarbeit hergestellt. Es wird noch jeder Porzellanteller auf der Scheibe per Handarbeit gedreht und die Tassenhenkel, sowie die unverkennbare Rose auf dem Deckel der Kaffeekanne, werden einzeln von Hand mit der Tasse verbunden.

Aus den Grundstoffen Kaolin, Quarz und Feldspat zaubert Fürstenberg mit seinen eigenen Rezepturen und Techniken einen Grundstoff für qualitativ hochwertige und reine Porzellankunst. Tischgeschirre, die einzeln für sich schon ein Handwerkliches Kunstwerk da stellen.

Handarbeit spielt bei FÜRSTENBERG eine große Rolle
In und bei FÜRSTENBERG wird der Teller noch von Hand gefertigt. Foto: Bildarchiv ARKM
Die Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG stellt ihre eigene Porzellanmasse her
Ein Porzellan besteht aus Kaolin, Quarz und Feldspat. FÜRSTENBERG hat eine eigene Rezeptur für die Zusammensetzung der Porzellanmasse Foto: Bildarchiv ARKM

Kreationen und Designs

Mit hochrangigen Sterneköchen und erlesenen Designern entwickelt die Porzellanmanufaktur Fürstenberg ihre Formen weiter und führt die Tischkultur in die moderne Zeit. Mit neuen Techniken, beispielsweise der filigranen Doppelwandigkeit der Becher und Schalen der Serie“ OMNIA“ Desing: EOOS, hat FÜRSTENBERG ein einzigartiges Porzellangeschirr kreiert. Die Thermofunktion von Becher und Schale wird mit der modernen Schlichtheit des Designs auf meisterhafte Art kombiniert. Das Aussehen eines Steingutgeschirrs durch die Rillenoptik verleiht OMNIA ein eher robustes Aussehen. Doch das täuscht. Die Leichtigkeit macht aus diesem Porzellan etwas ganz Besonderes und Einzigartiges.Es passt hervorragend in den heutigen offenen Küchenstil, denn das Leben und die Party finden heutzutage ja bekanntlich in der Küche statt.

Auch das Durchfärben der Porzellanmasse für die Serie „Omnia“ ist eine einzigartige neue Technik von FÜRSTENBERG. Leider ist die Farbpalette noch sehr spärlich und beschränkt sich auf 3 dezente, eher erdige, Farben. Porzellan wird bei 1400 Grad gebrannt und schließt somit eine umfangreichere Farbkombination mit frischeren Farbpigmentierungen noch aus.

Die Serie Omina ist Edel und Praktisch zugleich. Geradezu Perfekt für den Singelhaushalt Foto: Bildarchiv ARKM

In allen Porzellankreationen von Fürstenberg spiegelt sich Präzision, Kreativität, Leidenschaft und Empathie wieder. Das gilt sowohl für die alten Werke, als auch für die neu entwickelten Objekte und Tischserien. Auf wunderbare Weise werden der traditionelle Stil und die höchste Qualität des Porzellanhandwerks bei FÜRSTENBERG wiedergespiegelt. Mit diesen Vorgaben produziert FÜRSTENBERG bis heute schon moderne Klassiker und darf sich mit zahlreichen Auszeichnungen der Branche präsentieren. So auch mit der neusten Designserie „Fluen“ Desing: Alfredo Häberli. Hierbei wurden die Grenzenlosigkeit und die fließenden Übergänge in die neue Zeit des Porzellans zum Ausdruck gebracht.

In der heutigen modernen Zeit setzt die Marke Fürstenberg auf gehobene Tischkultur und individuelles Design. So stattet die Manufaktur auch Hotels der großen weiten Welt mit Tischporzellan der besonderen Art aus. Auch so mancher Scheich soll schon ein individuelles, auf sich abgestimmtes Tafelgeschirr bestellt haben. Somit ist die Marke FÜRSTENBERG ein Global Player in der Weltwirtschaft. Durch Kooperationen mit Premium- und Luxuspartner der Tischkultur- und Wohndesignbranche steht FÜRSTENBERG ganz oben auf den Stufen des Erfolges. Der Erfolg und die Zukunft der Porzellanmanufaktur liegen wohl in der Weiterführung der Alten und Neuen modernen Formen. Die Verbindung alter Tradition und dem Knowhow des Porzellanhandwerks wird auf ganz neue Art zu verbunden. Sozusagen ein „Mix and Match“ der Porzellane. Ausnahmslos alle Porzellanserien von FÜRSTENBERG können untereinander gemixt werden. Dekor, Farbgebung und Form sind genauestens aufeinander abgestimmt. So muss Porzellan im Schrank nicht alt werden. Mit diesem Clou bleibt Porzellan jung und kann gelebt werden.

Die neueste Kreation von FÜRSTENBERG heißt „Fluen“ Foto: Bildarchiv ARKM
FÜRSTENBERG kreiert das Porzellan immer so, dass auch ein Mix und Match jederzeit zusammen passt. Foto: Bildarchiv ARKM

Das Schlossmuseum FÜRSTENBERG

Das nimmt der Besucher auch ganz deutlich im FÜRSTENBERG Porzellanmuseum wahr, welches sich ganz traditionsgemäß in den alten Räumlichkeiten der Manufaktur befindet.
Durch einen umfassenden Umbau und dank zahlreicher Unterstützer, präsentiert sich heute das Porzellanmuseum FÜRSTENBERG mit seinem Schlossensemble im neuen Glanz. Das Schlossmuseum lädt den Besucher förmlich ein Porzellan zu erleben. Ja, anfassen ist durchaus erlaubt und auch gewünscht. So lernt der Besucher den Wertstoff Porzellan kennen und er kann durch aktive Workshops erfahren, wie es ist, einen Porzellanteller zu erschaffen oder Porzellanstücke zu bemalen. Im Schloss ist Platz für ganze Gruppen und auch Schulklassen können hier eine Menge über Porzellan erfahren. Gerade Kinder können, durch ein lockeres und abwechslungsreich entwickeltes Programm, ihrer eigenen Phantasie und Kreativität freien Lauf lassen. Das tut der Seele gut. So mancher Besucher empfindet den Workshop als eine willkommene Möglichkeit sich zu entspannen und sich vom Stress des Alltags zu erholen.

Das FÜRSTENBERG Schlossmuseum mit einer kleinen grünen parkähnlichen Anlage. Foto: Bildarchiv ARKM
Das stilvoll, freundliche Treppenhaus des Schlossmuseums läd die Gäste förmlich ein. Foto: Bildarchiv ARKM
Die Geschichte des FÜRSTENBERG Porzellans wird im Schlossmuseum wunderbar zur Schau gestellt. Foto: Bildarchiv ARKM
Die "Kaffeegesellschaft" von 1770 von FÜRSTENBERG stellt sich aus vielen Einzelteilen zusammen.
Dieses schöne Werk von FÜRSTENBERG „Kaffeegesellschaft“ aus 1770, setzt sich aus vielen verschiedenen, detailgetreuen Einzelteilen zusammen. Foto: Bildarchiv ARKM
Dieser Schaukasten zeigt die vielen Einzelteile des Kunstwerks „Kaffeegesellschaft“, 1770 Foto: Bildarchiv ARKM

Kreativ Workshop im Museum

Gerne geben die Industriekeramiker und Porzellanmaler (genaue Bezeichnung Industriekeramiker/innen in Dekorationstechnik) ihre Erfahrungen und ihr Wissen an den Besucher weiter. Unter Anleitung kann der Besucher sein Geschirr selber bemalen. Der selbst bemalte Teller oder die Schale werden, nach dem Brand im Industrieofen, gut verpackt nach Hause hinterhergeschickt. Dies kann allerdings bis zu 3 Wochen dauern.

Aber nicht nur Kinder erfreuen sich an diesem kreativen Abenteuer. Die Preise sind erstaunlich erschwinglich. Mit 5 Euro für das Bemalen eines Frühstücktellers und nochmal 5 Euro für den Brand ist man gerne dabei. Nach und nach kann man sich so sein eigenes, individuelles Kaffeeservice herstellen. Ein wahrer Traum – nicht nur für Kinder. Denn hier schimpft niemand, wenn mal ausversehen was zu Bruch geht. Ein tolles Ausflugsziel für Familien.

Im Showroom kann man Erfahren wie Porzellan bei FÜRSTENBERG hergestellt wird. Foto: Bildarchiv ARKM
Die Porzellanmalerin zeigt wie es richtig gemacht wird und gibt Tipps zum Bemalen von Porzellan Foto: Bildarchiv ARKM
Maltische und Farben stehen für den Besucher bereit. Hier kann man seinen Fantasien freien Lauf lassen. Foto: Bildarchiv ARKM
Im Workshop können dann solche schönen Werke entstehen. Foto: Bildarchiv ARKM

Das Schlossmuseum ist ein altes Baudenkmal mit neuer und moderner Innengestaltung und ist viel älter als die Porzellanmanufaktur selber. Mit einem atemberaubenden Blick auf die Weser und die Schlossterrassen, bietet die ehemalige Grenzfestung zwischen Niedersachsen und NRW ein angemessenes und stielvolles Ambiente. In den hell und einladend gestalteten Räumen lernen sie die Techniken und die Porzellanherstellung in veranschaulicht durchdachten Bausteinen, kombiniert mit allen Sinnesmöglichkeiten kennen. Sehen, Hören und auch Fühlen ist an vielen Stellen erlaubt und auch gewollt. Dadurch baut sich eine moderne und positive Betrachtung zur Welt des Porzellans auf. Man nimmt wahr, wie modern und zeitgemäß Porzellan sein kann.

Kulinarisches

Gleich neben dem Museum am Schloss Fürstenberg, befindet sich im ehemaligen Kavalierhaus des Schlossen das Schlosscafe´und Restaurant Lottine. Chefkoch Reiner Petersen lädt dort zum Genuss für Auge, Leib und Seele ein. Neben besonderen Genießerangeboten kulinarischer Art, bietet Schlosscafe´Restaurant Lottine Mittagsbuffet, Suppenbuffet und Kaffeeklatsch an. Das Terrassenambiente mit Blick auf das Wesertal und die angrenzenden Ortschaften lädt zum zünftigen Verweilen ein. Durch die malerische Umgebung und das mittelalterliche Flair, ist das Restaurant auch als Hochzeitslokation zu empfehlen.

Neben dem Schlossmuseum befindet sich die malerisch gelegene Restauration Foto: Bildarchiv ARKM
Blick von der Restaurantterrasse über das Wesertal Foto: Bildarchiv ARKM

Der Werksverkauf

Der Werksverkauf der Manufaktur ist gleich neben an und durch attraktive Angebote und Aktionen lassen sich auch Geschenke und Andenken für den kleineren Geldbeutel erwerben.
Auf 600 Quadratmetern wird die komplett aktuelle Porzellankollektion präsentiert. Der Verkauf bietet nicht nur dem Händler, sondern auch dem Endverbraucher die Möglichkeit das komplette Sortiment zu erfassen. Selbstverständlich kann man sich hier mit Porzellan, auch 2. Wahl eindecken. Variationen vieler Geschenkartikel und Tischwäsche, auch von Sieger by Fürstenberg, runden das Warensortiment ab.

Das FÜRSTENBERG Innovation Porzellan „Omnia“ im Verkaufsraum Foto: Bildarchiv ARKM
Zeitlose Eleganz ist das Motto von FÜRSTENBERG Foto: Bildarchiv ARKM
Im Verkaufsraum FÜRSTENBERG erhält man Alte und Neue Porzellanserien von FÜRSTENBERG Foto: Bildarchiv ARKM

Neben zahlreichen Themenveranstaltungen über das laufende Jahr, bietet der Werksverkauf für jeden Besucher attraktive Angebote und nach einem Besuch im Schlossmuseum sieht man das Porzellan aus einem völlig anderen Blickwinkel. Durch das Formen- und Farbenspiel der verschiedenen Designs lassen sich die verschiedenen Serien auch durchaus untereinander kombinieren und switchen. Durch die fachliche und freundliche Beratung im Manufaktur Werksverkauf und im Online-Shop von FÜRSTENBERG (telefonischer Beratungsservice) wird ganz individuell auf die Bedürfnisse des einzelnen Kunden persönlich eingegangen. Außerdem ist FÜRSTENBERG Porzellan im inhabergeführten Facheinzelhandel und dem KaDeWe erhältlich.

Nähre Informationenüber die Porzellanmanufaktur Fürstenberg finden Sie unter folgender Adresse:

Museumsschloss Fürstenberg
Meinbrexener Str. 2
37699 Fürstenberg

Das in der Nähe liegende Ringhotel Niedersachsen bietet eine sehr gute Übernachtungsmöglichkeit Foto: Bildarchiv ARKM

Übernachtungsmöglichkeit in Höxter:

Ringhotel Niedersachsen
Grubestr. 3-7
37671 Höxter/Weserbergland

Text und Fotos: Alexandra Rüsche

     

Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche ist Chefredakteurin von Reiseratgeber24. Als Reisejournalistin hat sie seit der Gründung des Mediums (2009) sehr viele Erfahrungen auf Pressereisen machen können. Ihre persönlichen Reiseerlebnisse schreibt sie sehr ausführlich und nutzt ihre langjährigen Erfahrungen in der Videoproduktion und Fotografie. Sie ist unter redaktion@reiseratgeber24.de erreichbar.

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