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Sachsens Glanz: Architekturjuwele im Sächsischen Elbland

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Das Sächsische Elbland hat sich einen bemerkenswerten Schatz bewahrt: ein seltenes Ensemble aus Schlössern, Burgen, Kirchen und Klöstern. Es ist das prunkvolle Erbe mächtiger Markgrafen, Fürsten und Könige.

(tpr) – Das Sächsische Elbland ist der prächtige Rahmen für die barocke Residenzstadt Dresden. Das Elbtal, steile Weinberge, kleine Ortschaften und bedeutende Bauten aus Mittelalter, Renaissance und Barock ergeben einen ebenso malerischen wie kulturell gehaltvollen Landstrich. Streifzüge entführen in die Blütezeit des einstigen Kurfürstentums Sachsens. Denn bevor Dresden im 16. Jahrhundert Regierungssitz wurde, war es das 25 Kilometer entfernte Meißen.

Das kulturelle Erbe Sachsens wurde entscheidend geprägt durch das Haus der Wettiner. Das Adelsgeschlecht lenkte vom Mittelalter bis zum letzten König 1918 ununterbrochen die Geschicke des Landes – und hinterließ einen reichen Schatz eindrucksvoller Bauten. Etwa die Albrechtsburg Meissen, die 1471 ein neues Antlitz erhielt. Damals ein Novum: Nicht zum Schutz diente das spätgotische Meisterwerk, sondern dem repräsentativen Wohnen. Die Albrechtsburg gilt damit als das älteste Schloss Deutschlands.

Über dem lieblichen Elbtal thronend erzählt sie heute als Museum vom kulturhistorischen Glanz des Sächsischen Elblands. Dabei erinnert sie auch an die Geburtsstunde des europäischen Porzellans, das ab 1710 von hier seinen Triumphzug durch die Welt antrat.

Albrechtsburg Meissen Foto: Anja Weiss Schloesserland Sachsen
Albrechtsburg Meissen Foto: Anja Weiss Schloesserland Sachsen

Im Jahr 1485 rückt eine weitere Burg in das Blickfeld der Wettiner. Eine Befestigung im elbabwärts gelegenen Torgau lassen die Fürsten zum stattlichen Wohnschloss ausbauen. Schloss Hartenfels ist heute das größte unter den vollständig erhaltenen Schlössern der Frührenaissance im deutschen Raum. Der Wendelstein an der Hofseite des Ostflügels übertraf damals alles Dagewesene. Die fast 20 Meter hohe, freitragende Sandsteinspirale ohne Mittelsäule ist eine architektonische Rarität. Von Bedeutung ist auch die Schlosskapelle, der erste protestantische Kirchenneubau. Reformator Martin Luther weihte sie persönlich im Jahr 1544.

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Weitere Ritterburgen wurden in den folgenden Jahren zu Schlössern ausgebaut, darunter Schloss Nossen. Ein Teil ist öffentlich und kann besichtigt werden. Einen Blick in die Vergangenheit gewährt auch der nahe gelegene Klosterpark Altzella. Einst bedeutendster Konvent Mittelsachsens, ist die Parkanlage noch heute ein Rückzugsort vom Zeitgeist. Die erhaltenen Reste der Klostergebäude haben ihre spirituelle Aura bewahrt.

Moritzburg vor den Toren Dresdens war das beliebte Jagdrevier der Landesherren. Das Anwesen nahe des wildreichen Friedewalds baute Kurfürst-König August der Starke (1670 – 1733) zum Jagd- und Lustschloss aus. Sieben Prunksäle und über 200 Räume umfasst das wassergesäumte Barockschloss Moritzburg, das aus dem deutsch-tschechischen Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ bekannt ist. Neben dem weltweit größten erhaltenen Bestand an Ledertapeten beherbergt es eine der bedeutendsten Jagdtrophäensammlungen der Welt. Legenden ranken sich um das Federzimmer, das mit zwei Millionen Vogelfedern aus Südamerika geschmückt ist: Es sei ein Geschenk des spanischen Königs gewesen.

Nahe des Jagdschlosses ließ der Regent eine Fasanerie für die königliche Tafel errichten. Das 40 Jahre später dem Vogelgarten hinzugefügte Fasanenschlösschen ist das kleinste sowie das letzte im Stil des späten Dresdner Rokoko erhaltene Schloss in Sachsen.

Minister und Geheimrat unter August dem Starken war August Christoph Graf von Wackerbarth (1662 – 1734). Prachtvolle Anlagen gehen auf ihn zurück, darunter der Barockgarten Zabeltitz, den er nach dem Vorbild des Parks von Schloss Versailles errichten ließ. Oder das nach ihm benannte Schloss Wackerbarth in den Radebeuler Weinbergen. Heute ist hier das Sächsische Staatsweingut beheimatet, das mit herausragenden Raritäten die Tradition einer der ältesten Sektkellereien Europas fortführt.

Unter der wettinischen Regentschaft traten im Laufe der Zeit weitere Adelsgeschlechter in Erscheinung. Die Familie von Miltitz machte sich durch den Besitz von Burgen und Schlössern einen Namen. Zu den schönsten zählen Schloss Scharfenberg, Schloss Batzdorf und Schloss Schönfeld. Verborgen im Grünen sind sie neben einigen weiteren Kleinoden wie Schloss Burgk in Freital oder Schloss Grillenburg in Tharandt beliebte Ausflugsziele an Rad- und Wanderrouten.

Mehr als ein Dutzend kunst-, kultur- und zeitgeschichtlich bedeutsamer Burgen, Schlösser, Parks und Klöster kommen im Sächsischen Elbland in Reichweite für einen Tagesausflug zusammen. Einen Überblick über die genannten sowie weitere sehenswerte Architekturjuwele gibt der Tourismusverband Sächsisches Elbland unter www.elbland.de. ■

Aktuelle Ausstellungen in Schlössern des Sächsischen Elblands:

„Ein Förster, drei Prinzen, 43 Kisten“:
Neuer Ausstellungsteil in der Dauerausstellung im Schloss Moritzburg,
Präsentation des Sensationsfundes im Moritzburger Wald 1996. Hobby-Schatzsucher stießen auf gefüllte Schatzkisten der Wettiner. Zu sehen sind 60 Preziosen aus den Tee- und Tafelservicen der letzten beiden sächsischen Könige.
www.schloss-moritzburg.de

„Porzellanbiennale“ – bis 18. September 2016:
Sonderausstellung auf der Albrechtsburg Meissen,
25 Künstler aus verschiedenen Ländern Europas präsentieren in der Geburtsstadt des Porzellans zeitgenössische Porzellankunst.
www.albrechtsburg-meissen.de

„Flinte, Korn und blaues Blut. Der sächsische Adel und die Jagd“ – bis 16. Oktober 2016:
Sonderausstellung auf Schloss Nossen,
Einblicke in die Entwicklung des Jagdrechts, die adlige Jagdkultur und die soziale Funktion der gemeinschaftlichen Jagd.
www.schloss-nossen.de

„Schätze einer Fürstenehe“ – bis 31. Oktober 2016:
Sonderausstellung auf Schloss Hartenfels,
Einblicke in die Hochzeitsfeierlichkeiten Johann Georg I. und Magdalena Sibylla von Sachsen 1607 in Torgau und das reiche Vermächtnis des Kurfürstenpaares.
www.schloss-hartenfels.de

Quellennachweis: Tourismusverband Sächsisches Elbland e.V. / THIEL Public Relations

Alexandra Rüsche - Chefredakteurin von Reiseratgeber24.de
Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche ist Chefredakteurin von Reiseratgeber24. Als Reisejournalistin hat sie seit der Gründung des Mediums (2009) sehr viele Erfahrungen auf Pressereisen machen können. Ihre persönlichen Reiseerlebnisse schreibt sie sehr ausführlich und nutzt ihre langjährigen Erfahrungen in der Videoproduktion und Fotografie. Sie ist unter redaktion@reiseratgeber24.de erreichbar.

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Alexandra Rüsche ist Chefredakteurin von Reiseratgeber24. Als Reisejournalistin hat sie seit der Gründung des Mediums (2009) sehr viele Erfahrungen auf Pressereisen machen können. Ihre persönlichen Reiseerlebnisse schreibt sie sehr ausführlich und nutzt ihre langjährigen Erfahrungen in der Videoproduktion und Fotografie. Sie ist unter redaktion@reiseratgeber24.de erreichbar.
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