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Wo zwei Ozeane sich treffen

Ein Reise-Schmankerl für die Leser von Reiseratgeber24.de:
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Früher war diese Gegend der Schrecken eines jeden Kapitäns: Kaum etwas fürchteten Seefahrer so sehr wie die Fahrt um die südlichste Spitze Afrikas. Heute ist der 100 Kilometer lange felsige Küstenabschnitt rund um Cape Agulhas, wo sich zwei mächtige Ozeane treffen, eine der berühmtesten Touristenattraktionen Südafrikas. Hier, in der Region Overberg, laden die charmanten Orte Bredasdorp, Arniston / Waenhuiskrans, L’Agulhas, Elim und Napier zu einem Besuch ein.

Yachten und spanische Galeonen, holländische Ostindienfahrer, die legendäre Birkenhead und sogar moderne Schleppnetzfischer – rund 130 Schiffe fanden rund um das berüchtigte „Cape of Storms“ ihr Grab. Einige von ihnen, beispielsweise die britische Arniston, sind in den Ortsnamen von Overberg verewigt. An andere erinnern noch die Möbel, Artefakte, Galionsfiguren und
Kanonen, die die launische See wieder ausgespuckt hat und die heute im einzigen Schiffswrack-Museum Südafrikas in Bredasdorp zu bestaunen sind. Noch immer peitschen orkanartige Winde diesen Küstenabschnitt, der seit über 300 Jahren von Menschen bewohnt wird – doch heutzutage ist es wesentlich sicherer, Overberg zu erkunden. Eingebettet zwischen Meer und Bergen, wartet die Region mit malerischen Orten und einer reichen Geschichte auf.

Steinhügel

Die Region Overberg ist die südlichste Spitze Afrikas und der geographische Punkt, an dem sich der kalte Atlantik und der warme Indische Ozean treffen. Ein schlichter Steinhügel markiert seit dem Jahr 1986 diese Stelle außerhalb des kleinen Ortes Agulhas. Der 150-jährige Leuchtturm am Cape Agulhas, dem Pharos von Alexandria nachempfunden, wurde mittlerweile durch ein moderneres Warnlicht ersetzt. Er dient heute als Museum und ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Gegend. Ihren Namen Cape Agulhas – „Kap der Nadeln” – erhielt die Region im 16. Jahrhundert von portugiesischen Seefahrern. Doch die Gegend hat dem Besucher noch weit mehr zu bieten als ihre faszinierende Geschichte.

Rundfahrt

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Nur zwei Fahrstunden von Kapstadt entfernt erreicht man Napier über das Elgin Valley (die „Apfelhauptstadt“ Südafrikas). Die Fahrt führt an den markanten Bergen der Cape Fold Mountains entlang. Hier eröffnet sich dem Besucher eine wahre Schatztruhe: Die typische Fynbos-Vegetation, Reit- und Wanderwege, abenteuerliche Küstensafaris mit Allradfahrzeugen, malerische Fischerdörfer, Naturschutzgebiete, Meeresvögel und Walbeobachtungen laden zum Staunen und Entdecken ein. Zudem finden alljährlich Festivals rund um die reiche Fischfang- und Landwirtschaftstradition der Gegend statt. Bredasdorp, das im Jahr 1838 gegründete Zentrum von Overberg, hat sich seit der Einführung der Elektrizität in den 1980er Jahren dramatisch verändert. Dank der hier lebenden Kunsthandwerker können Besucher heute handgearbeitete Kerzen und Keramik erwerben. In zahlreichen Restaurants und Bistros wird die typische, traditionsreiche Kap-Küche serviert, und die zahllosen Gästehäuser an der Küste bieten eine Vielfalt an Übernachtungsmöglichkeiten.

Blick auf Kapstadt mit Tafelberg, Foto: Frank May/www.dein-suedafrika.de
Blick auf Kapstadt mit Tafelberg, Foto: Frank May/www.dein-suedafrika.de

Wale und andere Wunder

Doch allem voran sind es die natürlichen Wunder, die Cape Agulhas zu einem so besonderen Erlebnis machen: die 300jährigen Muschelhaufen, die von den einheimischen Khoi-Khoi aus ausgedienten Muscheln errichtet wurden; die nur bei Ebbe zugängliche Küstenhöhle in Waenhuiskrans (Arniston) mit ihrem lindgrünen Inneren; die Südlichen Glattwale, die jedes Jahr von Juni bis November zur Paarung und Aufzucht wiederkehren; die 2.000 heimischen Pflanzenarten, von denen einige Hundert nur hier vorkommen; das reiche Vogelleben und die Pelzrobben auf den vorgelagerten Inseln; die eindrucksvollen Milkwood-Bäume in Renosterfontein und die wertvollen Nautilusmuscheln, die zwischen April und August an die Strände gespült werden. Naturerkundungen werden zu Fuß, per Quad oder mit Allradfahrzeugen angeboten. Auf diese Weise können Touristen bequem die vielen Naturschutzgebiete entdecken, die entlang der Küste entstanden sind. Hier erwarten den Besucher auch malerische Fischerdörfer, die denen einer griechischen Insel in nichts nachstehen. Die weiß getünchten Häuschen von Kassiesbaai, wo seit etwa 200 Jahren Fischer leben, wurden zum National Monument erklärt – genau wie Elim, eine im Jahr 1824 gegründete Missionsstation der Herrnhuter Brüder.

Fußsafari im Kgalagadi Transfrontier Park Foto: www.dein-suedafrika.de
Fußsafari im Kgalagadi Transfrontier Park Foto: www.dein-suedafrika.de

Jährliche Festivals

Es ist möglich, die Region und viele ihrer wichtigsten Attraktionen an einem Tag zu erkunden. Doch erst wer länger bleibt, kommt in den vollen Genuss des Erlebnisses Overberg – vor allem dann, wenn der Besuch mit einem der vielen jährlichen Festivals zusammenfällt. Mit diesen werden heimische Spezialitäten wie der Yellowtail-Fisch und die Süßkartoffel genauso gefeiert wie Pferd und Wagen oder die Flora der Gegend. Die von holländischen Farmern im Jahr 1710 erstmals besiedelte Gegend rund um Bredasdorp war das ursprüngliche Zentrum der Merinoschafzucht in Südafrika. Noch immer ist die Landwirtschaft das Lebenselixier der Region, wobei heute Weizen und Raps die wichtigsten Anbauprodukte sind. Der Besucher kann an „Woll-Touren“ teilnehmen, und Ereignisse wie die Schafschur, das Pflügen und die Getreideernte haben ihren festen Platz im Jahreskalender von
Overberg.

Die enge Verbundenheit zwischen dem Meer und denen, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen, wird durch jährliche Veranstaltungen wie den Rubberduck Contest, die National Marine Week im Oktober und das Yellowtail Derby unterstrichen und einer warmen Gastfreundschaft.

Quellennachweis: South African Tourism

Alexandra Rüsche - Chefredakteurin von Reiseratgeber24.de
Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche ist Chefredakteurin von Reiseratgeber24. Als Reisejournalistin hat sie seit der Gründung des Mediums (2009) sehr viele Erfahrungen auf Pressereisen machen können. Ihre persönlichen Reiseerlebnisse schreibt sie sehr ausführlich und nutzt ihre langjährigen Erfahrungen in der Videoproduktion und Fotografie. Sie ist unter redaktion@reiseratgeber24.de erreichbar.

Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche ist Chefredakteurin von Reiseratgeber24. Als Reisejournalistin hat sie seit der Gründung des Mediums (2009) sehr viele Erfahrungen auf Pressereisen machen können. Ihre persönlichen Reiseerlebnisse schreibt sie sehr ausführlich und nutzt ihre langjährigen Erfahrungen in der Videoproduktion und Fotografie. Sie ist unter redaktion@reiseratgeber24.de erreichbar.
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